"KRAFTFELDER"



Was hat die Mausefalle in einer Ausstellung verloren? Was will die Babypuppe mitteilen,
deren zahnlos - glotzäugiger Schädel sich durch den Teerhaufen presst?. Wofür
stehen Sensenblätter auf Stahl und Kreditkarten in Basalsäulen?.

Sie alle wollen staunen machen. Denn Kunst aus Alltagsutensilien, aus Gebraucht gegenständen
weckt Gefühle gute und böse, mulmige und manchmal. Wie die Lichter, die den Besucher beim Eintritt
in die "Kunstwelt" Rathaus jäh schrecken: "Hilfe - ich werde durchleuchtet."

Gefühle wecken, durch Verfremdung, durch Tabubruch, Auch Empörung gehört dazu.
Da bringt toter Straßenbelag, tausendmal gesehen und befahren, plötzlich Leben zur Welt
und ahmt praktisch den Akt der Geburt nach. Gefühle, das Staunen dessen, der die Verwandlung der
Alltagswelt erlebt - das setzt Kräfte frei.

Sabine Arnold präsentiert solche "Kraftfelder".
"Kraftfelder" eben nicht im hergebrachten Sinn mit viel physikalischer Spielerei, Generatoren und Stromkabel.
Der Akt der Verfremdung ist selbst bereits Kraftfeld, setzt Kräfte,
setzt Energien und Bedeutungen frei, mit denen sich auch ein neues Verhältnis zum Betrachter entwickelt.

Christine Gehr